Regenwaldbotschafter werden ist nicht schwer, wenn man weiß, wo die Ursachen liegen und wie man helfen kann! Ganz im Sinne der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ soll den Schülern ermöglicht werden, aktiv an der Analyse und Bewertung von Entwicklungsprozessen teilzunehmen: hier der Entwicklungen im Regenwald mit ihren ökologischen Folgen. Nach Durchführung des Projekts sollen die Schüler nicht nur befähigt sein, Entwicklungsprozesse im Regenwald zu erkennen und zu bewerten, sondern sollen vielmehr auch in der Lage sein, entsprechend zu handeln beziehungsweise ihr Handeln zu ändern.
Das Projekt „Affenstarke Regenwaldbotschafter“ des Zoos Osnabrück besteht aus vier Bausteinen. Die Bausteine bauen aufeinander auf und werden je nach Projektdauer unterschiedlich intensiv behandelt werden.
Zu Beginn werden Buschi und Astrid, die Orang-Utans des Osnabrücker Zoos, vorgestellt. Über Tiere im Regenwald zu hören, mag interessant sein – aber wer einem Orang-Utan Auge in Auge gegenüberstehen kann, entwickelt einen ganz anderen Zugang zu dem Thema Regenwaldschutz. Buschi wird als Persönlichkeit vorgestellt: Er ist im Zoo Osnabrück geboren und aufgewachsen und so gibt es viele interessante und spannende Geschichten aus seinen über 40 Lebensjahren. Auch der Vergleich von Orang-Utans mit Menschen und mit anderen Affen wird in diesem Baustein angestellt: Die Schüler können direkt vor der Anlage der Menschenaffen vergleichen.
Wollen die Schüler die Lebensweisen und Besonderheiten der Regenwald-Bewohner richtig verstehen, müssen sie den Regenwald an sich verstehen lernen – schließlich ist er ein außergewöhnliches und interessantes Ökosystem. Woraus besteht ein Regenwald, was ist das besondere an ihm? Welche Tiere leben dort noch? Und welche Anpassungen der Tiere an die Umwelt sind wichtig? In diesem Baustein des Projekts werden alle wichtigen Fragen zum Ökosystem Regenwald beantwortet.
Nachdem die Schüler in den ersten beiden Projekteinheiten viel über den Regenwald und seine Bewohner gelernt haben, wird in diesem Projektabschnitt aufgegriffen, warum der Regenwald zerstört wird. Auch die Folgen für Flora und Fauna stehen in diesem Baustein im Vordergrund. Hat die Rodung der Regenwälder Folgen für uns? Wenn ja, welche?
Besonders wichtig ist, Kindern nicht nur eine Problematik zu aufzuzeigen, sondern ihnen auch Lösungen zu bieten. Der vierte Unterrichts-Baustein besteht deswegen ganz nach dem Motto „Global denken – lokal handeln“ aus Handlungsoptionen: Kindgerechte Tipps für den Alltag sollen helfen bewusst zu machen, dass bereits kleine Dinge, wie die Auswahl des Toilettenpapiers, zum Schutz des Regenwaldes beitragen. Die Schülerinnen und Schüler können sogar ihren eigenen kleinen Regenwald für die Fensterbank nachbauen. Eine Anleitung dazu bekommen sie auf der Internetseite zum Projekt.
Ebenfalls sollen die Schüler dazu animiert werden, die erlernten Inhalte multimedial aufzuarbeiten. Mit ihren Filmen, Plakaten, Theaterstücken oder ähnlichem können die Schüler weitere Schüler und Erwachsene dazu animieren, sich für den Regenwaldschutz einzusetzen. Zudem festigen sich die Inhalte besser, wenn sie über verschiedene Kanäle aufgearbeitet werden.
Auf den folgenden Seiten finden Sie alle Informationen zu den vier Bausteinen, die Sie in Ihren Unterricht einbauen können.
Für die UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (2005 – 2014) haben sich die Staaten der UN verpflichtet, das gleichnamige Konzept zu unterstützen. In jeglicher Ausbildungs- und Weiterbildungseinrichtung sowie auf Kanälen des informellen Lernens außerhalb von Bildungseinrichtungen, so verpflichteten sich die Staaten, sollen mit dem Konzept der Bildung für nachhaltige Entwicklung Wissen und Kompetenzen zur Nachhaltigkeit vermittelt werden. Das Wissen umfasst globale Zusammenhänge wie den Klimawandel und seine komplexen wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Ursachen. Bei der Vermittlung von Kompetenzen nimmt die Gestaltungskompetenz eine zentrale Rolle ein. Gestaltungskompetenz beinhaltet vorausschauendes Denken, interdisziplinäres Wissen, autonomes Handeln und die Teilnahme an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen. Der Erwerb der Gestaltungskompetenz bedeutet also die Ausbildung der Fähigkeit Wissen über nachhaltige Entwicklung anzuwenden und Wissen über nicht nachhaltige Entwicklung zu erkennen.