Die Menschen zerstören den Regenwald – warum eigentlich? Für verschiedene Zwecke werden die manchmal Jahrhunderte alten und riesigen Bäume gerodet, also gefällt: für die Holz- und Papierindustrie, für Landwirtschaft und Rinderweiden und für die Gewinnung von Bodenschätzen wie Gold oder Erz. Was genau sich dahinter versteckt, erfahrt ihr hier:
Viele Möbel sind aus Tropenholz, also Holz, das in Regenwäldern wächst. Tropenholz eignet sich gut für Möbel, besonders für Gartenmöbel, weil es sehr haltbar ist. Da Tropenbäume dauernd Feuchtigkeit und Pilzen ausgesetzt sind, hat die Natur dafür gesorgt, dass dagegen sie widerstandsfähig sind. Deshalb macht es ihnen weniger aus, im Regen oder auch den ganzen Winter über draußen zu stehen.
Aus Holz wird auch Papier gemacht. Und weil der Papierverbrauch in Deutschland und anderen Ländern sehr hoch ist, werden Regenwaldbäume dafür gerodet und zu Papier verarbeitet.
Hast du schon einmal von Palmöl gehört? Das ist ein Öl, das aus den Früchten von Ölpalmen gewonnen wird. Ölpalmen brauchen viel Feuchtigkeit und Wärme, weshalb sie am besten in Regenwaldregionen wachsen. Weil die Ölpalmen Platz brauchen, werden andere Bäume für sie gefällt. Und so wachsen anstelle der vielen verschiedenen Bäume nur Ölpalmen.
Menschen legen sogar riesige Felder mit nur Ölpalmen an. Solche Felder mit nur einer Pflanzenart heißen „Plantagen“. Das Problem: Weil zum Beispiel nur Ölpalmen auf diesen Plantagen wachsen, finden viele Tiere, die sich von anderen Regenwald-Pflanzen ernährt haben, nichts mehr zu fressen und verhungern.
Palmöl findest du in sehr vielen Produkten, die du im Supermarkt kaufen kannst: in Schokolade, Margarine, Waschpulver und vielen anderen. Warum ist Palmöl denn in so vielen Produkten? Schokolade zum Beispiel wird durch Palmöl erst richtig cremig und schmilzt nicht so schnell.
Soja-, Kaffee-, Kakao- und Bananenpflanzen werden wie Ölpalmen auf Plantagen angebaut. Hier treten also die gleichen Probleme auf: Alte Bäume werden gefällt und statt vieler verschiedener Pflanzen wird nur noch eine Art angebaut. Viele Tiere verlieren dadurch ihre Lebensgrundlagen wie Lebensraum und Nahrungsquelle.
Meistens roden Menschen die Regenwälder wegen des Tropenholzes. Dafür bekommen sie am meisten Geld. Sind alle Bäume gerodet und verkauft, werden die Flächen für Plantagen (zum Beispiel Ölpalm-Plantagen) genutzt – oder aber auch für die Viehzucht. Das heißt, die Menschen nutzen die Fläche als Weidefläche für Rinder.
Nicht nur für die Rinder selbst, sondern auch für den Anbau der Futterpflanze Soja werden große Flächen des Regenwaldes benötigt und gerodet. Hinzu kommt, dass der Transport des Fleisches viel Energie verbraucht und schädliche Gase wie das Kohlenstoffdioxid freisetzt.
In den Böden der Regenwälder sind sehr viele Stoffe, die selten sind und die die Menschen gut gebrauchen können. Ein Beispiel dafür ist das sogenannte „Coltan“: Dies ist ein Gemisch aus verschiedenen Mineralien, die sehr wertvoll sind. Einzelne Mineralien aus diesem Gemisch werden in Handys, Digitalkameras, Laptops und vielen anderen technischen Geräten verbaut. Es wird sogar für Raketen benutzt!
Problem ist, dass die Mineralien gar nicht oder nur sehr schwer durch andere ersetzt werden können. Durch den Abbau der Mineralien wird nicht nur der Regenwald zerstört – häufig arbeiten Kinder in den unsicheren Minen und die Arbeit dort bereitet den Menschen gesundheitliche Probleme.
Ein weiteres Beispiel, was ihr bestimmt auch zuhause habt, ist Alufolie. Um Aluminium herzustellen, benötigt man den Rohstoff Bauxit. Große Vorkommen davon findet man zum Beispiel im Amazonas-Regenwald in Brasilien. Und so wird der Regenwald abgeholzt, um an diesen Rohstoff zu kommen.