Hättest du gerne zu Hause einen Regenwald? Das ist kein Problem! Du kannst dir deinen eigenen, kleinen Regenwald pflanzen und beobachten, wie er als Wasserspeicher funktioniert.
Du kannst einen einfachen oder einen etwas aufwendigeren Regenwald pflanzen:
Gib so viel Blumenerde in das saubere Glas, dass es etwa drei Zentimeter hoch befüllt ist. Gieße die Erde und setze anschließend etwas feuchtes Moos darauf. Befestige nun die Frischhaltefolie am Rand des Glases, sodass es fest verschlossen ist. Stelle das Glas auf die Fensterbank, wo es Sonne abbekommt.
Gib so viele Kieselsteine in das Glas, dass es etwa zwei Zentimeter befüllt ist. Hast du die Steine draußen gesammelt? Dann müssen sie erst abgekocht werden. Bitte deine Eltern, dir zu helfen. Fülle noch etwas Blumenerde auf die Kiesel und pflanze deine Minipflanze ein. Es sollten keine Pflanzenteile die Glaswand berühren. Du kannst, wenn nötig, noch ein wenig Blumenerde hinzugeben. Gieße anschließend die Pflanze. Lege anschließen die Folie über den Glasrand und befestige sie mit dem Gummiband, sodass das Glas fest verschlossen ist.
Je mehr Sonne auf das Glas scheint, desto mehr Wassertropfen sammeln sich an der Folie. Genauso wie der Wasserkreislauf im Glas funktioniert der Wasserkreislauf im Regenwald. Du kannst toll beobachten, wie das Wasser verdampft und später als „Regen“ zurück auf die Erde fällt.
Wenn du das Glas befüllst, achte darauf, dass Glas und Steine sauber sind – dann kannst du das Glas mehrere Wochen oder sogar Monate auf der Fensterbank stehen lassen!
Holz aus Regenwäldern ist besonders beliebt – nicht nur, weil es sehr widerstandsfähig ist, sondern auch, weil es keine Astlöcher hat. Aber warum ist das so?
Regenwaldbäume haben nur in den Kronen Äste, nicht am Baumstamm, denn nur die Kronen bekommen genügend Sonnenlicht. Führe ein Experiment dazu durch!
Bepflanze das Gefäß mit den Pflanzen. Decken das Gefäß rundherum mit Folie oder Papier ab, sodass von den Seiten kein Licht hindurch kommt, sondern nur von oben. Um einen Vergleich zu haben, kannst du eine zweite Pflanze im Blumentopf neben das Glasgefäß stellen und nach einiger Zeit schauen, wie unterschiedlich die Pflanzen wachsen. Vergiss nicht, die beiden Pflanzen regelmäßig zu gießen!
Je nachdem, welche Pflanze du eingepflanzt hast, musst du einige Zeit warten. Was passiert? Die Pflanze im Glas bekommt nur von oben Licht. Wenn du nach einiger Zeit den Stoff oder das Papier abnimmst, siehst du, dass eine grüne Etage entstanden ist. Am Boden wächst nur sehr wenig, aber oben bildet sich eine „Kronendecke“ – genauso wie im Regenwald. Wie sieht im Vergleich dazu die Pflanze aus, die komplett Sonnenlicht abbekommen hat?
Warme Luft, wie die im Regenwald, kann viel mehr Wasser aufnehmen als kalte. Deshalb herrscht in den Regenwäldern eine viel höhere Luftfeuchtigkeit als bei uns. Willst du selber ausprobieren, ob das stimmt?
Halte das Papiertaschentuch unter Wasser und wringe es anschließend etwas aus. Lege das feuchte Taschentuch in das Glas, das du nun verschließt. Beobachte, was passiert. Gar nichts? Das ist auch richtig!
Gehen nun mit dem Glas nach draußen. Es muss draußen kälter sein als drinnen, damit du eine Veränderung sehen kannst! Warte ab, was passiert.
Wenn du das Glas im Warmen beobachtest, kannst du keine Veränderungen sehen, denn die Luft im Glas nimmt Feuchtigkeit aus dem Taschentuch auf. Gehst du nach draußen und die Luft kühlt sich ab, kannst du Wasser an den Glaswänden und am Deckel sehen. Das Wasser ist sogenanntes „Kondenswasser“. Wenn Wasser kondensiert, bedeutet das, dass es nicht mehr gasförmig in der Luft ist, sondern wieder flüssig wird. Kondensieren ist das Gegenteil von Verdunstung.
In den unteren Stockwerken des Regenwaldes, wie zum Beispiel in der Strauch- und Krautschicht herrscht eine Luftfeuchtigkeit von mehr als 90 Prozent. Im Stockwerk der Baumriesen hingegen nur weniger als 60 Prozent.
Zum Vergleich: In Wohnräumen herrscht meist eine Luftfeuchtigkeit von 40 bis 50 Prozent. Für den Menschen ist eine Feuchtigkeit von 35 bis 65 Prozent angenehm, darunter trocknen die Schleimhäute aus und bei über 65 Prozent können Herz-Kreislauf-Probleme auftreten. In der Wüste herrscht eine Luftfeuchtigkeit von nur 10 bis 20 Prozent.